Das World Café

Dies soll eine kurze Zusammenfassung und Einführung in das World Café sein. Den Text habe ich letztens wieder gefunden. Ohne Autor und Quellenangabe. Vielleicht ist er sogar von mir selbst.

Was ist World Café und wer der Erfinder?
Die Idee vom World Café wurde 1995 in USA von Juanita Brown und David Isaaks entwickelt. Es ist eine Methode, mittels derer Großgruppen zu einem Thema diskutieren und Ideen entwickeln können. Entstanden ist die Methode zufällig, als die beiden “Erfinder” mit 40 Personen ein komplexes Thema bearbeiten sollten. Aufgrund eines Unwetters musste der Personenkreis sich in einen kleinen engen Raum an eilig aufgestellten Tischen zusammensetzen. Die Dokumentation wurde auf den Tischdecken oder aufgelegtem Flip-Chart-Papier durchgeführt.

Warum World Café?

Die Ideen der einzelnen Teilnehmer werden vernetzt. Durch den Wechsel der Personen kommt es immer wieder zu neuem Input und das bisher erarbeitete wird durch die wechselnden Gäste weiter getragen. Schlüsselbotschaften können von Beobachtern in oder am Ende der Veranstaltung zusammengefasst werden. Die Diskussionsrunden können immer wieder durch (provokativen) Input unterbrochen werden. Eine sehr geeignete Methode zur Involvierung der Beteiligten in die Ideenfindung und Themenbearbeitung.
Ziel dieser Methode ist es, die unterschiedlichen Meinungen zu einem Thema, oder mehreren Themenblöcken, in einer Personengruppe möglichst kreativ und offen zu Diskutieren sowie andere Sichtweisen zu generieren. Durch eine kreierte wohlige “Caféhaus-Atmosphäre” soll ein einprägendes Bild entstehen, das über die Veranstaltung hinaus trägt.
Die World Café Methode ist eine Möglichkeit zur Involvierung großer Gruppen in ein Thema. Dabei steht nicht ein konkreter Output im Mittelpunkt, sondern es geht darum, dass möglichst viele Menschen miteinander unkompliziert in Kontakt kommen und sich über das Thema austauschen. Die Kommunikation steht im Mittelpunkt.

Wie geht World Café?

Das Setting ist ähnlich einem Caféhaus (also in entspannter Atmosphäre) aufgebaut, d. h. es stehen Tische verteilt über einen Raum. Pro Tisch können zwischen drei und sechs Personen Platz nehmen. Dieser Personenkreis bildet eine Diskussionsgruppe.
Auf dem Tisch liegen eine Papiertischdecke, Stifte und eine Karte mit den Arbeitsregeln, den so genannten “Café-Etiketten”.
Die Teilnehmer schreiben ihre Gedankengänge und Ergebnisse direkt auf die „Tischdecken”. Dabei soll kein linear, strukturiertes Chart entstehen, sondern durchaus ein spontanes, vernetztes, teilweise auch chaotisches Bild, das den Gesamteindruck der Veranstaltung widerspiegelt.
Die Gruppen sind jeweils nur für eine Fragestellung oder eine bestimmt Zeit in der Zusammensetzung um einen Tisch vereint.
Nach Ablauf der Zeit oder zur nächsten Fragestellung verlassen alle bis auf einen, dem so genannten “Gastgeber”, den Tisch und gehen an einen beliebigen anderen neuen Tisch. Der “Gastgeber” stellt seinen neuen “Gästen” die bisherigen Arbeitsergebnisse kurz vor und dann beginnt die Gruppe an der neuen Fragestellung, bzw. mit den bisherigen Ergebnissen, weiterzuarbeiten.
Der Ablauf der Veranstaltung ist unterteilt in Phasen der Gruppendiskussion und Phasen im Plenum, in der dann neue Fragen gestellt werden können oder die Ergebnisse präsentiert werden können.

Was macht der Gastgeber?

Erinnern Sie die Gäste an Ihrem Tisch daran, wichtige Ideen, Entdeckungen, Verbindungen und tiefer gehende Fragen sofort zu notieren, wenn sie auftauchen.
Bleiben Sie an Ihrem Tisch, wenn die anderen gehen, und heißen Sie die “Reisenden” von den anderen Tischen willkommen.
Teilen Sie ganz kurz die wichtigsten Erkenntnisse und Entdeckungen des vorherigen Gespräches mit, so dass die anderen sich mit den Ideen ihrer vorherigen Tische einbringen können.

Musiktipps zum World Café (ganz wichtig für die Stimmung):

Tosca: “Dehli 9″ und “Suzuki”
Kruder und Dorfmeister: “The K&D-Sessions”

Viel Spaß und Erfolg!